Deutsches Trio marschiert ins Achtelfinale
Miu Hirano schreibt Geschichte - Zhang Jike raus
Ausverkauftes Haus, packende Matches, Emotionen satt: Tag fünf bei der LIEBHERR WM in Düsseldorf hatte es in sich. 8000 Zuschauer in der Messehalle bejubelten vor allem die Lokalmatadoren Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov und Ruwen Filus, die den Einzug ins Achtelfinale schafften. Zhang Jike kann die Heimreise antreten.
FL 02.06.2017

Ausverkauftes Haus, packende Matches, Emotionen satt: Tag fünf bei der LIEBHERR WM in Düsseldorf hatte es in sich. 8000 Zuschauer in der Messehalle bejubelten vor allem die Lokalmatadoren Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov und Ruwen Filus, die den Einzug ins Achtelfinale schafften. Ovtcharov tat sich beim 4:3 gegen den Rumänen Szocs am schwersten. Ein Feuerwerk brannte erneut der erst 13-jährige Japaner Tomokazu Harimoto ab. Nachdem der jüngste Jugend-Weltmeister aller Zeiten am Vortag seinen Landsmann Jun Mizutani aus dem Turnier geworfen hatte, überrollte er am Freitag den Taiwanesen Liao Cheng-Ting mit 4:0 und trifft im Achtelfinale auf den Slowaken Pistej. Dieser ließ verlauten: "Ich habe großen Respekt, werde kämpfen und möchte gut spielen. Gegen ein Kind will ich nicht verlieren.“

Zhang Jike scheitert in Runde drei

Lee Sangsu einmal mehr der Favoritenschreck: 2015 bei der WM in Suzhou war Dimitrij Ovtcharov in Runde zwei an der Reihe, diesmal verputzte der Koreaner den Weltmeister von 2011, 2013 und Olympiasieger von 2012, Zhang Jike (China), in der dritten Runde relativ deutlich mit 4:1. Lee trifft nun auf Altmeister Vladimir Samsonov (Weißrussland). Der 41-Jährige machte mit Abwehrass Panagiotis Gionis (Griechenland) kurzen Prozess. Den letzten Vergleich hatte Gionis noch gewonnen. "Tatsächlich spielte ich in den 90ern sehr gut gegen Abwehr. In letzter Zeit hatte ich da aber einige Probleme. Der Unterschied heute war, dass ich versucht habe, nicht zu schnell den Punkt zu machen und nah am Tisch ohne zu viel Risiko zu agieren“, erklärte Samsonov, der sich sichtlich wohlfühlt in der WM-Stadt Düsseldorf, wo er auch einige Jahre bei der Borussia spielte. "Es ist immer wieder fantastisch, in Deutschland zu spielen. Die Stimmung ist sehr gut und man merkt, dass die Zuschauer sich sehr gut auskennen. Es war eine super Unterstützung."

Miu Hirano mischt auch die WM auf

Bei den Frauen schrieb am Freitag eine 17-Jährige Geschichte. Miu Hirano zog in das WM-Halbfinale ein, gleichbedeutend mit der ersten WM-Einzel-Medaille für Japan seit 48 Jahren. Hirano, die im April bei den Asienmeisterschaften für Furore gesorgt, drei Top-Chinesinnen besiegt und den Titel gewonnen hatte, ließ der Weltranglisten-Vierten Feng Tianwei (Singapur) keine Chance. "Ich möchte den Titel gewinnen“, sagt die Weltranglisten-Achte kess. Die besten drei Spielerinnen der Welt – allesamt aus China – haben etwas dagegen. Allen voran Hiranos Halbfinalgegnerin, die Titelverteidigerin und Weltranglistenerste Ding Ning. Die Linkshänderin brennt auf Revanche für die Niederlage gegen die Japanerin bei den Asienmeisterschaften. Das zweite Halbfinale bestreiten die Landsfrauen Liu Shiwen und Zhu Yuling. 

Herren, 3. Runde (letzte 32)
Lee Sangsu KOR - Zhang Jike CHN 4:1

Dicke Überraschung bei den Männern: Zhang Jike (China), der Olympiasieger von 2012 und Weltmeister von 2013 und 2011, schied in der Runde der letzten 32 gegen den Weltranglisten-20 Lee Sangsu aus Korea relativ deutlich mit 1:4 aus. Nach seiner Niederlage gab Zhang Jike dem chinesischen Fernsehen zwar noch ein Interview, zum Gespräch mit anderen Journalisten kam es aber nicht mehr. Die Enttäuschung über das frühe Aus in Runde drei merkte man dem Weltranglisten-Vierten deutlich an. Lee Sangsu war schon bei der WM 2015 zum Favoritenschreck avanciert, als er Dimitrij Ovtcharov in Runde zwei besiegt hatte. 
Vladimir Samsonov BLR - Panagiotis Gionis GRE 4:0
Nachdem er letztes Jahr in Schweden noch unterlegen war, fährt Vladimir Samsonov diesmal einen ungefährdeten 4:0-Sieg gegen Defensivkünstler Panos Gionis ein. "Tatsächlich spielte ich in den 90ern sehr gut gegen Abwehrspieler. In letzter Zeit hatte ich da aber einige Probleme. Das wird auch an meiner letzten Niederlage gegen Gionis deutlich. Der Unterschied heute war, dass ich versucht habe, nicht zu schnell den Punkt zu machen und nah am Tisch ohne zu viel Risiko zu agieren. Außerdem hatte ich immer zum richtigen Zeitpunkt auch das entsprechende Glück mit Kanten- und Netzbällen. Ich bin sehr zufrieden." Im Achtelfinale geht es nun gegen Lee Sangsu aus Korea, der Zhang Jike aus dem Turnier geworfen hatte. "Ich habe bereits zwei mal gegen ihn gespielt. Letztes Jahr konnte ich ihn bei den Kuwait Open schlagen, habe aber auch beim World Cup gegen ihn verloren. Er hat Zhang Jike geschlagen, das zeigt, dass er in einer sehr guten Form ist und es sehr schwer werden wird", sagt Samsonov, der sich sichtlich wohlfühlt in der WM-Stadt Düsseldorf, wo er auch einige Jahre bei der Borussia spielte. "Es ist immer wieder fantastisch, in Deutschland zu spielen. Die Stimmung ist sehr gut und man merkt, das die Zuschauer sich sehr gut im Tischtennis auskennen. Es war eine super Unterstützung."

 

Ausgewählte Stimmen des Tages

Lubomir Pistej SVK - Tamas Lakatos HUN 4:0
Für Lubomir Pistej kam der Sieg über den Steger-Bezwinger Lakatos nicht so überraschend. "Bei der letzten WM habe ich ihn noch höher geschlagen", sagte Pistej, für den das Erreichen des WM-Achtelfinals der größte Erfolg seiner Karriere ist. Begeistert zeigte sich der Slovake von der Haupthalle und der tollen  Atmosphäre. "Es war sehr laut, weil ich direkt neben Timo Boll gespielt habe. Dadurch habe ich meine Fans und Teamkollegen kaum gehört, sie sind in der Masse der vielen Zuschauer untergegangen." Im Achtelfinale spielt Pistej am Samstag gegen den 13-jährigen Japaner Harimoto. "Ich habe großen Respekt, werde kämpfen und möchte gut spielen. Gegen ein Kind will ich nicht verlieren."

Koki Niwa JPN - Jonathan Groth DEN 4:2
"In den ersten beiden Sätzen habe ich sehr gut gespielt, aggressiv und mit viel Druck. Mein Plan war es, viel  Vorhand zu spielen, um die Rückhand-Rückhand-Rallyes zu vermeiden. Der Plan ist am Anfang auch aufgegangen", sagte Jonathan Groth nach der Niederlage gegen den Weltranglisten-Elften Koki Niwa aus Japan. "Nach dem 2:0 hat Niwa viel aggressiver gespielt. Ich konnte dem Druck nicht mehr standhalten, da mir ein bisschen die Kraft gefehlt hat. Ich habe versucht zu kämpfen, aber Niwa wurde immer besser und ich hatte keine Chance mehr", so der Däne, der für Fulda-Maberzell in der TTBL spielt. 

Damen-Viertelfinale
Miu Hirano JPN - Feng Tianwei SGP 4:0

Miu Hirano hat mit ihren gerade mal 17 Jahren Geschichte geschrieben. Die Weltranglisten-Achte zieht bei der LIEBHERR WM in Düsseldorf souverän in das Halbfinale ein und hat Bronze bereits sicher. Es ist das erste Einzel-Edelmetall für Japan seit 48 Jahren. "Ich habe sehr gut gespielt, sehr druckvoll und sicher. Ausschlaggebend war sicherlich, dass ich den dritten Satz in der Verlängerung gewinnen konnte", sagte Hirano nach ihrem klaren Triumph über die Weltranglisten-Vierte Feng Tianwei. Hirano, die im April sensationell Asienmeisterin wurde und drei Top-Chinesinnen schlug, strebt in Düsseldorf ebenfalls das Maximum an. "Ich persönlich möchte sehr gerne den Titel gewinnen."

Zhu Yuling CHN - Chen Meng CHN 4:2
Die Nummer drei der Welt Zhu Yuling schlug die zwei Plätze schlechter platzierte Landsfrau Chen Meng nach hartem Kampf mit 4:2. Knackpunkt nach ausgeglichenem Spiel in den ersten vier Sätzen war der Run in Durchgang fünf von 7:7 auf 11:7. Angesprochen auf die Besonderheit eines chinesischen Duells, sagte sie selbstbewusst: "Mir ist es egal, wer mir gegenübersteht. Ich kann mich nur selbst schlagen. Mein Ziel ist es, am Ende ganz oben auf dem Treppchen zu stehen", sagte die 22-jährige Weltranglisten-Dritte Zhu Yuling.

Ma Long ist der König von Düsseldorf

Ein würdigeres Finale der LIEBHERR WM 2017 in Düsseldorf hätte es nicht geben können. Phantastische Ballwechsel, unfassbares Tempo und überraschende Wendungen hatte das Endspiel zu bieten – und eine Schlussphase, die das Publikum elektrisierte. Am Ende triumphierte der Titelverteidiger Ma Long.
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China mit Doppelgold - Boll bringt Halle zum Beben

Ding Ning hat das Triple geschafft: Nach ihrem Sieg 2011 in Rotterdam und 2015 in Suzhou kam am Sonntag in Düsseldorf WM-Titel Nummer drei hinzu. Xu Xin bleibt auch Weltmeister im Doppel, wenn auch mit einem anderen Partner. Und Timo Boll spielt ein tolles Match - muss sich dann aber doch geschlagen geben.
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Der Traum ist wahr geworden

Bei den LIEBHERR Weltmeisterschaften in Düsseldorf hat Petrissa Solja im Mixed-Wettbewerb den Einzug in das Halbfinale geschafft und damit eine Medaille sicher. Mit ihrem chinesischen Partner Fang Bo gewann die Linkshänderin in der Runde der letzten Acht gegen Matilda Ekholm/Mattias Karlsson aus Schweden in fünf Sätzen.
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WM-Fernsehtermine: Tischtennis live auf ARD, ZDF und HR

Der Hessische Rundfunk (HR) und der Westdeutsche Rundfunk (WDR) sind federführend für die Übertragungen von ARD und ZDF in die deutschen Wohnzimmer und übertragen einige Stunden Live-Tischtennis. International rechnet der Weltverband ITTF mit weltweit rund 400 Millionen Fernsehzuschauern.
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Setzlisten der WM

Seit wenigen Tagen stehen die Setzlisten für die LIEBHERR Tischtennis-Weltmeisterschaften 2017. Im Einzel führen Ma Long und Ding Ning das Turnier an. In den Doppel- und Mixed-Wettbewerben wird es definitiv neue Weltmeister geben.
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Heimspiel für Düsseldorfer Familienunternehmen

Bei den Liebherr Tischtennis-Weltmeisterschaften in Düsseldorf wird die ARAG wieder „Major-Sponsor“ sein, wie schon vor fünf Jahren in Dortmund und 2006 in Bremen. Warum das Düsseldorfer Familienunternehmen das „Heimspiel“ unterstützt und was es sich von den Weltmeisterschaften wünscht, haben wir Connie Peters, Abteilungsdirektorin Marketing bei der ARAG SE, gefragt.
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Der Zeitplan en detail

Die LIEBHERR Weltmeisterschaften werfen ihre Schatten voraus. Inzwischen wurde auch der detaillierte Zeitplan für die acht Turniertage zwischen dem Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) und der International Table Tennis Federation (ITTF) abgestimmt.
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LIEBHERR WM: DTTB-Teams im EVENT & FAIR Hotel Tulip Inn nur einen Katzensprung von den Centre Courts entfernt

Wenn am 29. Mai die LIEBHERR Weltmeisterschaften 2017 in Düsseldorf (29. Mai bis 5. Juni) beginnen, übernachten der komplette WM-Kader inklusive des Präsidiums des Deutschen Tischtennis Bundes (DTTB) sowie weitere internationale Top-Teams im EVENT & FAIR Hotel Tulip Inn in der Arena Düsseldorf. Alle 288 Zimmer des in die Arena integrierten Hotels sind von 28. Mai bis 6. Juni für das sportliche Großereignis belegt.
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