Acht Tage lang wird Düsseldorf vom 29. Mai bis 5. Juni im Zeichen des kleinen, weißen Ball stehen. Die LIEBHERR Weltmeisterschaften 2017 sind ein weltweit beachtetes Sportevent, dessen Organisation ein logistisches Mammutprojekt ist. Als 1926 die erste WM ausgetragen wurde, nahmen lediglich 74 Spielerinnen und Spieler aus neun Nationen teil. Mehr als 90 Jahre später, hat sich eigentlich so ziemlich alles geändert. Bei den LIEBHERR Weltmeisterschaften werden rund 700 Aktive aus 130 Nationen in Düsseldorf zu Gast sein, dazu 3.500 Akkreditierte und rund 50.000 Zuschauer. Damit den Zuschauer und Spielern ein perfektes Spektakel geboten wird, planen die Tischtennis Marketing Gesellschaft, der Deutsche Tischtennis-Bund und das Team der Messe Düsseldorf seit zwei Jahren das Event akribisch. Wir haben die spannendsten Zahlen und Fakten rund um die WM zusammengefasst.
Die LIEBHERR Weltmeisterschaften sind nicht nur eine Spitzensportveranstaltung, sie sind auch ein richtiger Wirtschaftsfaktor für Düsseldorf und die Region. Allein für Aktive und Akkreditierte werden 18.000 Übernachtungen gebucht und 20.000 Kilometer Shuttle-Service organisiert. 45 Köche bereiten nur für jene Akkreditierten 22.500 Mittags- und Abendessen vor, für die sie 50 Tonnen Lebensmittel verarbeiten. Im Restaurant finden insgesamt 800 Menschen Platz. Die Liste der logistischen Superlative könnte man beliebig erweitern, ohne überhaupt die erwarteten 50.000 Zuschauer mit berücksichtigt zu haben.
Zum ersten Mal bei einer Tischtennis-WM in Deutschland finden die Wettbewerbe in einer umgebauten Messehalle statt. Es wird extra eine Stahlrohrtribüne mit 8.000 Sitzplätzen in die Halle 6 der Messe Düsseldorf gebaut. In Center Court, zweiter Spielhalle und Trainingshalle stehen auf einer Fläche von mehr als einem Fußballfeld insgesamt 64 Tische. Allein der Aufbau der Tribüne und Halle dauert mehr als eine Woche. Materialsponsor DHS wird die Tische und das dazugehörige Equipment bereitstellen, unter anderem knapp zwei Kilometer Banden. Nittaku liefert als Ballsponsor rund 6.000 Plastikbälle. Auf insgesamt 8.000 Quadratmeter Spielfläche wird nicht nur der rote Tischtennisboden der Firma Gerflor verlegt, sondern auch der darunter liegende Holzboden. Rund 50 Volunteers werden Spiel- und Trainingsbereiche mehrere Tage aufbauen. Apropos Volunteers: 280 Freiwillige werden bei der WM an allen Ecken und Enden helfen – vom Fahrdienst über Doping-Kontrollen bis hin zum Catering. Der Volunteers-Ansturm war riesig, insgesamt gingen 580 Bewerbungen bei den Veranstaltern ein. Zahlreiche LED-Banden, Scheinwerfer und Video-Leinwände sowie ein WM-eigenes Court-Design werden für eine moderne Atmosphäre sorgen. Tischtennis hat sich in den vergangenen Jahren verändert, auch und vor allem in der Präsentation.
Die Bilder von den LIEBHERR Weltmeisterschaften und der Rheinmetropole werden in die ganze Welt gesendet. Denn in vielen Teilen der Erde, vornehmlich in Asien, ist Tischtennis, wie hierzulande Fußball, eine richtig große Nummer. Zum Vergleich: Die WM 2016 in Malaysia verfolgten in China etwa 200 Millionen Zuschauer im Fernsehen, insgesamt übertrugen 90 Länder live aus Kuala Lumpur. Es gab 15.000 Berichte in Print- und Online-Medien und die Facebook-Seite der ITTF erreichte 19 Millionen Menschen. Für die Berichterstattung werden rund 600 Journalisten in Düsseldorf erwartet, die Hälfte davon aus dem Ausland. Natürlich ist das Interesse in Asien am größten, allein der japanische Sender TV Tokyo wird mit einer eigenen 50-köpfigen Crew in die Rheinmetropole reisen und live von den Weltmeisterschaften berichten. Mit ziemlicher Sicherheit werden die LIEBHERR Weltmeisterschaften 2017 auch medial neue Rekorde aufstellen.
Und die Sportler? Sie übernachten in verschiedenen Hotels in Düsseldorf, übrigens auch dann, wenn sie wie Sabine Winter in Düsseldorf wohnen: „Das Hotel ist direkt an der Halle und wir können in kürzeren Spielpausen zurück ins Zimmer. Außerdem müssen wir nicht kochen, waschen und putzen während WM“, erklärt die Doppel-Europameisterin. Die WM, so Winter, könne ein einmaliges Event für die Zuschauer werden. Eines sei sicher: „Ob jung oder alt, alle werden dort ihren Spaß haben.“