Ding Ning und Zhu Yuling bestreiten am Sonntag das WM-Endspiel im Damen-Einzel. Das 13-jährige japanische Wunderkind Tomokazu Harimoto sorgt weiter für Furore und steht im Viertelfinale.
Wer wird Weltmeisterin 2017? Ding Ning und Zhu Yuling bestreiten am Sonntag das Endspiel im Frauen-Einzel. Ding Ning nahm im Halbfinale gegen Japans Shootingstar Miu Hirano erfolgreich Revanche für die bittere Niederlage bei den Asienmeisterschaften im April. Die Titelverteidigerin und Weltranglistenerste Ding Ning ließ keine Zweifel daran aufkommen, wer derzeit die beste Frau im Welttischtennis ist. In fünf Sätzen besiegte die Olympiasiegerin die 17-jährige Japanerin. „Nach den Niederlagen bei den Asienmeisterschaften hat das ganze chinesische Team sehr viel Druck verspürt. Ich habe mich sehr gut und hart vorbereitet und versucht, nur an das Match heute und nicht an das vergangene Match zu denken. Hirano hat einen guten Aufschlag, mit dem ich beim letzten Mal Probleme hatte. Gemeinsam mit den Trainern haben wir an Lösungen gearbeitet“, erzählte Ding Ning. Bezogen auf Technik und Taktik habe sie nicht viel verändert. „Es hängt nur davon ab, wie ich meine Leistung bringe. Ich war heute sehr fokussiert“, sagte die 26-jährige Weltranglistenerste, die sich am Sonntag nach 2011 und 2015 zum dritten Mal die WM-Krone aufsetzen könnte. Angesprochen auf die Atmosphäre in der Messehalle sagte Ding Ning: „Es ist wirklich tolle Stimmung. Es macht immer Spaß in Deutschland zu spielen, da die Zuschauer sehr interessiert sind und wissen, wann Sie Stimmung machen müssen und wann es eher ruhig sein sollte. Ich genieße das sehr.“
Eine enttäuschte Miu Hirano konnte die Überraschung von den Asienmeisterschaften nicht wiederholen. „Ich freue mich über die Bronzemedaille für Japan, aber ich bin sehr traurig, heute verloren zu haben. Das Spiel ist mir von Anfang an aus den Händen geglitten und ich hatte keine Möglichkeit, dies zu ändern“, sagte die 17-jährige Hirano.
Zhu Yuling schlägt Liu Shiwen im dritten Anlauf
Im zweiten Halbfinale lieferten sich Liu Shiwen und Zhu Yuling einen packenden Fight. Liu, Weltranglistenzweite und vierfache World-Cup-Siegerin, lag zwischenzeitlich auf der Siegerstraße, doch Zhu Yuling holte sich im Entscheidungssatz das Finalticket. „Dies sind meine dritten Weltmeisterschaften, zweimal habe ich zuvor gegen Liu Shiwen verloren. Ich habe gesagt, ich gebe nicht auf, und das war genau das, was ich getan habe heute. Ich war hochkonzentriert und meine Fans haben mich lautstark unterstützt. Ich bin sehr glücklich über den Sieg, es war das erste Mal, dass ich Liu Shiwen besiegen konnte“, sagte die Zhu Yuling, die auch zum ersten Mal im WM-Finale steht.
13-jähriger Harimoto im Viertelfinale
Der Siegeszug des Wunderknaben aus Japan geht weiter. Auch die Hürde Lubomir Pistej (Slowakei) übersprang der erst 13-jährige Tomokazu Harimoto relativ locker. „Gegen ein Kind will ich nicht verlieren“, hatte Pistej vor dem Spiel gesagt. Jetzt ist es aber passiert. Jugend-Weltmeister Harimoto steht bei den Welttitelkämpfen der Erwachsenen sensationell in der Runde der letzten Acht, wo er auf den Sieger der chinesischen Partie Xu Xin vs. Lin Gaoyuan trifft. „Ich habe nicht gedacht, dass ich das Viertelfinale erreichen würde. An das Finale oder an den Titel denke ich aber noch nicht. Ich schaue nur von Spiel zu Spiel. Heute habe ich nicht so gut gespielt, da muss ich noch besser werden. So war ich im vierten und fünften Satz kurz vor meinen Matchbällen etwas aufgeregt. Ich bin aber froh, dass ich es gut durchgezogen habe“ sagte Harimoto. Der unterlegene Pistej sagte: „Harimoto ist ein sehr guter Spieler. Heute habe ich nicht richtig zu meinem Spiel gefunden. In den ersten drei Sätzen hatte ich stets den besseren Start, aber er hat mich immer wieder eingeholt. Das ist das erste Mal, dass ich im Einzel-Achtelfinale stand. Ich hatte tolle Weltmeisterschaften hier in Düsseldorf", so Pistej.
Der Gegner von Tomokazu Harimoto wird am Sonntag im Match der beiden Chinesen Xu Xin und Lin Gaoyuan ermittelt. Um die Halbfinalteilnahme und damit um eine Medaille spielen Lee Sangsu (Korea) und Wong Chun-Ting (Hongkong). Der Weltranglisten-Siebte Wong machte mit Koreas Jeong Sangeun kurzen Prozess, Lee Sangsu ließ Altmeister Vladimir Samsonov (Weißrussland) keine Chance. "Lee war sehr schnell, heute zu schnell für mich. Ich habe versucht, mein Spiel zu finden, aber es gelang mir nur wenig. Ich habe leichte Punkte verschenkt", sparte der dreimalige Europameister nicht mit Selbstkritik.
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